Im Wildpark, zwischen dem Bärenschlössle und dem Schloss Solitude ist etwas abseits des Bärensträßle der Gedenkstein für Forstrat Otto Lanz zu finden.
Der ursprüngliche Standort des Denkmals war am Sandweg im Bürgerwald nahe der Rotenwaldstraße. Im Zuge der Verbreiterung der Straße musste der aus Travertin geschaffene Gedenkstein, welcher am 07. September 1930 feierlich unter Begleitung von Waldhornklängen und Chorgesängen im Auftrage des Verschönerungsvereins, dessen stellvertretende Vorsitzende Lanz über viele Jahre gewesen ist, aufgestellt wurde, an seinen jetzigen Standort umgesetzt werden.
Der Gedenkstein erinnert an Otto Lanz, welcher in den Jahren 1900 bis zur Abdankung des Württembergischen Königs Wilhelm II. im November 1918 als Hofjagdinspektor im Dienste des Königlichen Württembergischen Hofstabes. In dieser Funktion war Lanz für Waldungen in und um Stuttgart verantwortlich. Innerhalb des Stadtgebietes waren dies unter anderem der Rotwildpark und der Schwarzwildpark, beide nahe des Schlosses Solitude und die Fasanerie in Weilimdorf. Zu seinen Aufgaben gehörte es, wie der Titel Hofjagdinspektor bereits erahnen lässt, unter anderem die Vorbereitung und Durchführung der Hofjagden als leitender Beamter. Im Rotwildpark ist der König wohl am liebsten allein, nur in Begleitung seines Hofjagdinspektors auf die Jagd gegangen. So kam es wohl auch, dass Lanz der einzige Dutzfreund des Königs mit bürgerlichen Wurzeln geworden war.
Mit der Abdankung des Königs und der Neustrukturierung der öffentlichen Verwaltungen wurde Lanz bis 1928 Leiter des neugegründeten Forstamts Stuttgart. Knapp ein Jahr später verstarb Lanz mit nur 62 Jahren in Stuttgart.
Neben dem hier gezeigten Gedenkstein erinnern heute noch die Lanzeiche im Pfaffensee an den Forstrat.
Zudem finden sich aus seiner beruflichen Tätigkeit zahlreiche Tagebücher im Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Diese geben über die Einblicke als Forstbeamter darüber hinaus Einblicke in das höfische Leben unter König Wilhelm II. von Württemberg.