An der Ulmer Straße auf der kleinen Freifläche gegenüber der Haltestelle Großmarkt / Brendle steht am Rande die 'Gedenktafel: Kriegsgefangenenlager Gaisburg 1940 - 1943' aus dem Jahr 2002. Erstellt wurde die Tafel von Kurt Weidemann.
Das Lager wurde 1934 von der Stadtverwaltung Stuttgart für Arbeitslose und politisch unliebsame Personen eingerichtet. Zu Beginn des Krieges wurde es zu einem Kriegsgefangenenlager umfunktioniert. Die eingesperrten Personen wurden zur Zwangsarbeit im nahe gelegenen Kraftwerk Münster, im Straßen- und Bunkerbau und im Klärwerk eingesetzt. Aber auch in verschiedenen Krankenhäusern der Stadt und anderen Einrichtungen und Betrieben. Bei den meisten Gefangenen hat es sich zu Beginn um Franzosen gehandelt. Zwei Jahre später, 1942, wurde das Lager erweitert, das sog. 'Russenlager' kam hinzu.
Durch Bombardements der alliierten Streitkräfte in der Nacht vom 14. zum 15. April 1943 kamen in den Bunkern und Baracken des Lagers 434 Menschen ums Leben.
An keinem anderen Platz der Stadt Stuttgart sind im Zuge eines einzelnen Luftangriffs mehr Menschen gestorben.
Die Gedenktafel wurde dank der Initiative des Muse-O e.V. und Herrn Dr. Elmar Blessing 2002 aufgestellt.
Der Text auf der Gedenktafel lautet wie folgt:
Kriegsgefangenlager Gaisburg
1940 - 1943
Vierhundert Meter nördlich von hier stand
stand im Zweiten Weltkrieg das städtische Kriegs-
gefangenenlager Gaisburg. In der Nacht vom
14. auf 15. April 1943 fanden in diesem Lager
434 französische, sowjetische, belgische
und deutsche Männer bei einem Bomben-
angriff den Tod.
Vergessen wir sie nicht!