Im Staatswald beim Lindental, kurz vor Weilimdorf kann man die Ruinen der Dischinger Burg finden. Eine Informationstafel oberhalb der Ruinen der ehemaligen Burganlage gibt die Geschichte der Burg wieder und wird um einen Lageplan ergänzt.
Da die Geschichte der Burg und derer von Dischingen auf dieser Tafel sehr gut und kurz erzählt ist, erlauben wir uns, an dieser Stelle den Informationstext der Tafel komplett wiederzugeben.
'Über die Geschichte der Burg ist kaum etwas bekannt. Aufgrund von Ausgrabungen um 1950 weiß man jedoch, dass die obere Burg Ende des 11. Jahrhunderts vermutlich aus gebaut und durch ein Feuer Ende des 12. Jahrhunderts zerstört wurde.
Danach errichtete man die untere, noch in ihren Grundmauern sichtbare, Burg Dischingen. Sie wird im Volksmund als ''Räuberburg'' bezeichnet. Ihren eigentlichen Namen erhielt sie von den letzten Besitzern, den Edelknechten von Dischingen. Auch diese Anlage wurde durch ein Feuer im Reichskrieg 1311 / 12 größtenteils vernichtet. Anschließend wurde die Burg im 14. und 15. Jahrhundert geplündert. Der zur gleichen Zeit südlich der Burg entstandene Steinbruch, die ''Dischinger Steingrube'', führte zu weiteren Schäden.
Beide Burgen hatten wahrscheinlich die Aufgabe, den von Stuttgart nach Ditzingen führenden Fuhrweg, den ''Ditzinger Weg'', zu sichern.
Der Waldteil ''Dischinger Wald'' ist seit dem 16. Jahrhundert aufgeführt und bezeichnet bis heute den Staatswalddistrikt zwischen dem Steinsträßchen, dem Oberen Kirchhaldenweg, der Bergheimer Steige und Weilimdorf.
Der noch gut sichtbare Burghügel trug die in Stein erbaute Kernburg mit dem vermutlich 20 Meter hohen Turm, die 10 bis 12 Meter hohe Schildmauer und ein Wohngebäude, das zum aus Fachwerk bestand.
Davor liegt der tiefe Burggraben, auf dessen äußerem Rand ein Wall aufgeschüttet ist. Diesem wiederum vorgelagert ist ein weiterer Graben von geringerer Tiefe und ein zweiter Wall. Beide Wallanlagen waren vermutlich mit Holzbauten bewehrt.
Im Nordwesten war außerdem eine kleine Vorburg eingerichtet.
Der Zugang in die Burg ist unbekannt. Wahrscheinlich war aber nur eine Tür für Fußgänger oder Reiter vorhanden, da keine Auffahrt für Wagen im Gelände zu erkennen ist.
Landeshauptstadt Stuttgart'
Auf der Homepage des Stadtbezirks Weilimdorf kann man ergänzend erfahren, dass die Ausgraben wohl ergeben haben, dass die Fachwerkbauten innenseitig verputzt und mit Malereien versehen waren. Ebenso hat man bei den Ausgrabungen wohl Eisenteile, Münzen Hohlziegel, Ofenkacheln, und einiges mehr gefunden. Auch weist die Seite darauf hin, dass scheinbar Glastafeln gefunden wurden, welche darauf schließen lassen, dass zumindest einige Fenster verglast gewesen sind.