Vor dem Schauspielhaus der Stuttgarter Staatstheater funkelt seit 1961 die Skulptur Bewegung II von Wander Bertoni in der Sonne. Die aus Niro-Stahl geschaffene Arbeit des Wiener Bildhauers wurde damals zur Bundesgartenschau aufgestellt. Es handelt sich um die erste abstrakte Plastik, welche in der Landeshauptstadt errichtet wurde. Stuttgart wollte sich damit als weltoffene Stadt präsentieren.
Bertoni hat mit der 8,00 m hohen und 4,00 ausladenden Arbeit das Ziel verfolgt, das Abstrakte der Bewegung in plastischen Formen darzustellen. Durch den polierten Stahl und die offene Gestaltung hat die Skulptur eine leichte, nicht mächtige Wirkung.
Die Plastik erhebt sich auf einem Sockel. Aus ihrer Mitte erheben sich V-förmig zwei Flügelarme, welche in ihrer Mitte abknicken. Hier wechselt einer der Flügelarme in eine Zick-Zack-Linie, der andere steigt gerade hinauf und knickt dann in der Mitte ab. Zudem hat Bertoni mit verschiedenen Materialstärken und auch Breiten gespielt. Gerade durch diese Spielarten und die Versprünge in der Formgebung scheint die Plastik eine eigene Dynamik zu haben, welche dem Betrachter beim Umschreiten immer wieder neue Perspektiven bietet.