Das Schillerdenkmal auf dem Schillerplatz war das erste große Dichterdenkmal, und damit auch das erste große Schillerdenkmal Deutschlands. Mit einer Gesamthöhe von gut 9,50 m erhebt es sich mächtig über dem Platz. Durch die mittige Anordnung wird dieses nochmals betont. Von der Gesamthöhe nimmt das reine Denkmal eine Höhe von knapp 3,90 m ein. Zu seiner Errichtung bis ins Jahr 1934 hieß der Platz noch Alter Schlossplatz in Anlehnung an das Alte Schloss, welches den Platz in südöstlicher Richtung begrenzt.
Feierlich enthüllt wurde das erste deutsche Schillerdenkmal am Vorabend von Schillers Todestag am 08. Mai 1839. Zu verdanken ist dieses Denkmal der Initiative des Stuttgarter Liederkranzes. Dieser hat 1825 erstmals ein Fest anlässlich des 20. Jahrestages zu Schillers Tod veranstaltet. Bei diesen Festen, welche seitdem jährlich stattfanden, wurden eifrig Spenden für die Errichtung eines Denkmals gesammelt. Bereits 1830 ist der Schillerverein, welcher aus der Idee und der Spendensammlung des Männergesangsvereins hervorgegangen ist, erstmals zu Thorvaldsen nach München gefahren, um seine Bitte für die Errichtung des Denkmals an ihn herangetragen. Thorvaldsen sagte zu. Jedoch unter Missachtung der Anforderung, dass es sich bei der Statue um einen sitzenden Schiller handeln solle. Die ersten Entwürfe und Gips- und Tonmodelle erstellte der dänische Bildhauer Bertel Thorvaldsen unter Einbeziehung seines Schülers Wilhelm Matthiä in den Jahren 1835/36. Der Bronzeguss erfolgte schließlich 1838 bei Johann Baptist Stiglmaier in München.
Allein schon die Größe der Bronzestatue verleiht dieser eine imposante Ausstrahlung. Hinzu kommen die breiten Schultern und die Haltung, mit leicht gesenktem Kopf und den Ruhe ausstrahlenden Gesichtszügen, betont durch die schlanke Nase, die Denkerfalten oberhalb der Nasenwurzel und die ausgebildete Mundpartie. Doch gerade das gesenkte Haupt des großen deutschen Dichterfürsten hat Thorvaldsen viel Kritik eingebracht, welche den Bildhauer getroffen hat. Unter Einfluss dieser Kritiken hat Thorvaldsen die Darstellung seines Schillers wie folgt begründet: 'Ich denke diese Statue von Erz wird wohl 300, wohl 500 Jahre stehen, und dann werden die Leute nicht mehr tadeln, warum ich dem Dichter keine übermütige und herausfordernde Haltung gegeben habe. Ich glaubte, den mitten in einer frivolen Zeit gleichwohl ernst und tragisch gebliebenen Dichter dantesk auffassen zu müssen.'
Ergänzt durch den poeta laureatus, der Dichterkrone, hat Thorvaldsen seinem Schiller eine Erhebung zu den größten Dichtern der Geschichte verliehen. Auch verleiht der übergeworfene togaähnliche Umhang der Statue etwas Erhabenes. Unter dem Überwurf trägt Schiller der damaligen Zeit angepasste Kleidung, was der vorbeschriebenen Wirkung keinen Abbruch tut. In seinen Händen wurde er mit den typischen Attributen eines Dichters ausgestattet. So hält links ein Buch und in seiner rechten Hand einen Schreibgriffel.
Das Denkmal steht auf einer Bronze-Plinthe. Diese liegt wiederum auf einer Basisplatte aus Granit, welche gegenüber dem Sockel vorspringt. Ihre Kanten ziert eine bronzene Schmuckgirlande. Diese zeigt an den Ecken Masken mit tragischen Gesichtszügen. Der rötliche Granit der Basisplatte, sowie der des Sockels stammen aus der Region nahe Bad Wildbad im Schwarzwald.
Der Sockel ist mehrteilig aufgebaut. Auf dem Unterbau wurde eine Basisplatte aufgelegt, auf welcher sich zwei quaderförmige Blöcke befinden. Getrennt werden die beiden Blöcke von einer eingelegten Zwischenplatte, deren Kanten mit einer bronzenen Abdeckung überzogen wurden. Hierdurch erscheinen die Übergänge der Blöcke zueinander fließender. Im Gegensatz zum schmucklosen unteren Block wurde der obere Block mit vier bronzenen Reliefplatten des Architekten Ludwig Mäntler dekoriert. Sie zeigen auf der Vorderseite des Denkmals 'Schillers Apotheose'. An der Seite zur Stiftskirche zeigt das Relief den 'Genius der Poesie'. Das Relief an der Rückseite des Denkmals zeigt 'Zwei Greifen mit Leier'. Das Relief an der Seite zur Alten Kanzlei zeigt die 'Siegesgöttin Viktoria'.
Den Unterbau aus rötlichem Sandstein aus dem Schwarzwald hat seinerzeit der dänische Architekt Gottlieb Bindesbøll entworfen. Die Anpassungen des vorgelegten Entwurfs an die örtlichen Gegebenheiten wurden vom Hofbaumeister Nikolaus von Thouret übernommen. Die vier Eckpodeste waren ursprünglich für je 2,80 m hohe Kandelaber vorgesehen, welche der Architekt Johann Mathäus Mauch 1841 ergänzt hatte. Diese sind zum Ende des 2. Weltkrieges jedoch verschwunden und wurden nicht wieder aufgebaut. Zwischen den Eckpodesten führen je Seite fünf Stufen zum mächtigen, vier Meter breiten Sockel des Denkmals. Dieser forderte in der Gestaltung förmlich den quadratischen Unterbau mit seinen mächtigen Ausmaßen von 9,70 m. Durch diese Dimensionen verleiht er dem gesamten Denkmal eine würdige Ausstrahlung. Die Grundsteinlegung für dessen Errichtung erfolgte am 22. November 1838.
*Den Standort in der Bezeichnung haben wir hinzugefügt, da in Stuttgart zwei Denkmäler in Erinnerung an Johann Christoph Friedrich von Schiller stehen.